Strategie für eine klimaangepasste Stadtentwicklung

Die Hansestadt Lübeck hat frühzeitig ein umfassendes Klimaanpassungskonzept entwickelt, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Die bereits spürbaren und zukünftig verstärkten Auswirkungen, wie häufigere Starkregen, längere Hitzeperioden im Sommer, Winterregen und erhöhte Ostseehochwasser aufgrund des steigenden Meeresspiegels, erfordern eine proaktive Vorgehensweise.

Fünf Leitlinien bilden die inhaltliche Ausrichtung des Klimaanpassungskonzepts: das Puffern von Starkregenereignissen, die Gewährleistung von Hochwasserschutz, das Reduzieren von Trockenheit und Erwärmung, die Entwicklung von Grünräumen für Mensch und Natur und die gemeinsame Anpassung der Stadt.

Das Anpassungskonzept verfolgt das Ziel, die Widerstandskraft der Stadt und Natur gegen Klimaveränderungen zu stärken. Die Langfassung wurde 2019 fertiggestellt, die Kurzfassung erfolgte im Frühjahr 2020, der politische Beschluss im September 2020. Die Schwerpunktthemen der Bestandsanalyse waren die Themenbereiche Wasserhaushalt & Böden, Lebensräume für Tiere & Pflanzen sowie Gesundheit & Erholung. Drei externe Dienstleister haben bei der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts unterstützt.

Das Konzept beinhaltet neben Erläuterungen auch Grundlagenkarten und eine Maßnahmenkarte. Es setzt auf 21 Maßnahmen, die als kommunale Gemeinschaftsaufgabe von zahlreichen Akteur*innen umgesetzt werden. Die Klimaleitstelle koordiniert dabei die Anpassung und berichtet über den Stand der Umsetzung. Die Klimaleitstelle bearbeitet neben der Thematik Klimaanpassung auch das Themenfeld Klimaschutz, die beiden Querschnittsthemen sind integral miteinander verbunden.

• Durch die Einrichtung der Klimaleitstelle, die sich auf Klimaschutz und -anpassung konzentriert, können Maßnahmen effizient umgesetzt und überwacht werden. Das steigert die Wirkung der gesamten Strategie und führt zur schnellen Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Umweltbedingungen.
• Es ist ein klarer Fokus des Konzeptes, die gesundheitlichen Risiken zu minimieren und das Wohlbefinden sowie die Lebensqualität der Bevölkerung zu fördern.
• Eine klimaresiliente Stadt erhöht die Attraktivität und stärkt den Tourismus.
• Das umfassende Klimaanpassungskonzept stärkt zudem die wirtschaftliche Robustheit der Stadt.

• Es braucht ausreichend Budget für die Ausarbeitung eines Klimaanpassungskonzeptes. Da diese oftmals länger dauert, sollten genug finanzielle und personelle Ressourcen eingeplant werden.
• Hilfreich ist eine frühzeitige Beteiligung der relevanten Akteure, um das Thema präsent zu machen und jede*n ins Boot zu holen.
• Eine frühzeitige Abstimmung der Inhalte und Formulierungen des Anpassungskonzeptes erleichtert die Vorbereitung des politischen Beschlusses und die nachfolgende Umsetzung durch die jeweiligen Akteure. Es ist wichtig, dass sich dabei alle Akteure gesehen und gehört fühlen, um dann selbstbestimmt in die Umsetzung zu kommen.
• Unerlässlich ist ein fortlaufendes Umsetzungsmonitoring: es werden jährlich auf einer Statusliste Updates über den Stand der Umsetzung bei den verschiedenen Maßnahmen festgehalten und öffentlich zugänglich dargestellt.
• Ein Klimaanpassungskonzept ist ein lebendiges Dokument, das immer wieder fortgeschrieben und basierend auf den aktuellen Erfordernissen angepasst werden sollte.
• Eine Zusammenfassung des Konzeptes ist hilfreich, um alle interessierten Menschen zu erreichen.