Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Gemeinde Duchroth plant, ihr komplettes Energiesystem zu transformieren und dabei Energiewende und Haushaltseffizienz zu kombinieren. Kernaspekt ist dabei, die bisher ungenutzten Windenergiepotenziale durch die Verpachtung an eine Projektgesellschaft zu nutzen und in diesem Zuge ein Nahwärmenetz aufzubauen.
Die aktuelle Wärmeversorgung basiert zu ca. 80% auf fossilen Heizanlagen. Ziel ist eine 80% Anschlussquote der ca. 230 Gebäude in Duchroth zu erreichen.
Folgende Varianten wurden technisch und wirtschaftlich untersucht:
- Variante 1: Luftwärmepumpen ohne günstigen Windstrom (0% Windstrom / 100% Netzbezug)
- Variante 2: Luftwärmepumpen mit günstigem Windstrom (75% Windstrom / 25% Netzbezug)
- Variante 3: Kombination Luft-WP + Hackschnitzelkessel (0% Windstrom / 100% Netzbezug)
- Variante 4: Kombination Luft-WP + Hackschnitzelkessel (75% Windstrom / 25% Netzbezug)
- Variante 5: Kombination Hackschnitzelkessel + Solarthermie (ca. 2.500 m²)
In den Varianten 1 & 2 dienen Groß-Wärmepumpen ganzjährig zur Wärmeversorgung, in den Varianten 3 & 4 werden Wärmepumpen in den Sommermonaten (Grundlast), sowie in den Übergangszeiten betrieben, im Winter unterstützt ein Hackschnitzelkessel den Betrieb. Bei Variante 5 dient eine 2.500 m² große Solarthermieanlage zur Abdeckung der Sommergrundlast, in den Übergangszeiten und im Winter dient ein Hackschnitzelkessel zur Wärmeversorgung.
Ergebnis:
- Die brutto Wärmegestehungskosten liegen bei Variante 1 bei ca. 21 Cent/kWh, bei Variante 2 und 4 (jeweils mit Windstrom) bei ca. 16 Cent/kWh, bei Variante 3 und 5 (ohne Windstrom) bei ca. 8 bis 19 Cent/kWh (brutto).
- Alle Varianten liegen damit bei den Wärmegestehungskosten perspektivisch deutlich unter denen der aktuellen dezentralen fossilen Wärmeerzeugung.
- Auch ohne Windkraftvarianten ergeebn sich bei Variante 5 jährliche THG-Einsparungen von 1.220 Tonnen.
Zusätzlich wird im Herbst 2024 eine weitere Variante untersucht: Windstrom mit Luft-WP und Power-To-Heat.