Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Stadt Heidelberg hat ein umfassendes Starkregenrisikomanagement. Konkrete Handlungskonzepte mit einem Fokus auf Hilfe zur Selbsthilfe und Starkregengefahrenkarten wurden nach einem Beschluss des Gemeinderats 2020 veröffentlicht. Das Ziel ist es, Bürger*innen und Unternehmen vor den zunehmenden Risiken durch Extremwetterereignisse zu schützen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen. Ein besonderer Fokus des Konzepts liegt auf der Hilfe zur Selbsthilfe.
Heidelberg ist laut einer Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besonders starkregengefährdet. Im Vergleich der 50 einwohnerstärksten Städte Deutschlands belegt Heidelberg den siebten Platz. Die Stadtverwaltung hat verschiedene Initiativen gestartet, um die Bevölkerung auf diese Herausforderung vorzubereiten und Schutzmaßnahmen zu fördern.
Das Vorsorge-Konzept der Stadt Heidelberg umfasst diverse Aspekte:
- Information und Sensibilisierung: Die Stadt informiert die Bürgerinnen und Bürger über die Risiken von Starkregen und Hochwasser und fordert sie auf, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Hierfür stellt die Stadt auf ihrer Webseite Starkregen- (und Hochwasser) gefahrenkarten sowie Verhaltenstipps bereit. Durch regelmäßige Pressearbeit, insbesondere zum Start der Starkregen- und Flusshochwassersaison, werden die Bürger*innen in regelmäßigen Abständen zu dem Thema sensibilisiert. Die Stadt empfiehlt zusätzlich, die kostenfreie Warn-App Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes (NINA) auf dem Handy zu installieren und Elementarschadenversicherungen abzuschließen. Die App leitet Warnungen sowohl vom Deutschen Wetterdienst (DWD) als auch von der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) weiter. Des Weiteren wird in einer Pilotphase das Pegel-Pilotprojekt zum Betrieb von Beobachtungspunkten an Nebengewässern des Neckars getestet. In Heidelberg gibt es die Umweltdatenplattform "Klima-Kompass", die (Niederschlags-)Daten in Echtzeit online bereitstellt. Durch eine zeitgleiche Verdichtung des Niederschlagmessnetzes sollen bessere Prognosen und Warnungen ermöglicht werden.
- Bürger*innenbeteiligung: ein Online-Portal bietet eine effektive Möglichkeit zur aktiven Teilnahme am Starkregenrisikomanagement.
- Förderprogramme: Die Stadt Heidelberg bietet seit August 2022 das Förderprogramm 'Starkregen- und Hochwasserschutz' an, welches Eigentümer*innen finanziell unterstützt. Das Programm umfasst individuelle Beratungen (bis zu 500€) sowie geeignete Vorsorgemaßnahmen (500€ pro Fördertatbestand).
- Beratung und Umsetzung: Durch Vor-Ort-Termine und direkte Beratung durch sachverständige Expert*innen können Grundstückseigentümer*innen individuelle Gefahrenstellen identifizieren und Schutzmaßnahmen planen. Die Stadt fördert diese Beratung und die Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen finanziell.
- Veranstaltungen: Die Stadt Heidelberg bietet durch Veranstaltungen, wie einer zweiwöchigen Ausstellung im Frühjahr 2023 oder eines Informationstages im Frühjahr 2024, Bürger*innen die Möglichkeit sich zum Thema Starkregen zu informieren.
Die Starkregenvorsorge der Stadt Heidelberg ist Teil eines umfassenden Klimawandel-Anpassungskonzepts, das auch Maßnahmen zur Anpassung an Hitzebelastungen und Flusshochwasser umfasst. Mit einer ganzheitlichen Strategie und konkreten Unterstützungsmaßnahmen trägt die Stadt Heidelberg dazu bei, die Resilienz der Bevölkerung gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken und die Lebensqualität in der Stadt langfristig zu erhalten.