Integriertes Klimaanpassungskonzept

Die Kreisstadt Dietzenbach ist Gründungsmitglied des Klimabündnisses sowie Mitglied der hessischen Klimakommunen und seit vielen Jahren im Klimaschutz und der Klimaanpassung aktiv. Als erste Kommune Deutschlands bekam Dietzenbach im April 2022 die Zusage für die Förderung zur Erstellung eines integrierten Anpassungskonzeptes. Ende 2022 startete die Erstellung des Konzeptes mit dem Besetzten der Stelle des Klimaanpassungsmanagers. Diese gehört zur eigenständigen Stabsstelle "Klimaschutz" welche nun aus 5 Mitarbeiter*innen besteht.

Das Projekt verfolgt folgende Ziele: Auf regionale Klimafolgen aufmerksam machen (Sensibilisierung & Verständnis stärken), den Klimafolgenanpassungsprozesses in der Kommune initiieren, klimaanfällige Handlungsfelder identifizieren und Maßnahmen entwickeln.

Das Konzept ist in 9 Arbeitspakete gegliedert. Die Kernpunkte sind die Aussagen zum lokalen Klimawandel, die Bestands- sowie Betroffenheitsanalyse mit Ausweisung der „Hot Spots“ sowie die Maßnahmenentwicklung mit der Gesamtstrategie. Hierbei wurde besonders auf eine gute Koordination der verschiedenen Aktivitäten geachtet. Die Akteursbeteiligung war ein wichtiger Aspekt, um die nachhaltige Umsetzung der Maßnahmen sicherzustellen. Hierbei war der Fokus auf Akteure aus der Verwaltung und Fachabteilungen, da diese für die Umsetzung zuständig sind. Im Rahmen der Erstellung wurden daher mehrere Workshops durchgeführt und auch Veranstaltungen für Bürger*innen angeboten.

Der Maßnahmenkatalog enthält schlussendlich Maßnahmen, die nicht nur wirksam, sondern auch umsetzbar sind und von den Fachverwaltungen akzeptiert werden. Im Januar 2024 wurde das Konzept fertiggestellt und im Februar vom Gemeinderat beschlossen.

• Durch die realitätsnahe Entwicklung der Maßnahmen kann das Konzept einfacher umgesetzt werden.
• Die Workshops und Veranstaltungen führen zu einer starken Sensibilisierung der Politik, Mitarbeitenden und Bürger*innen.
• Die bildliche Veranschaulichung des Themas durch die Hitze- und Starkregengefahrenkarte hatte einen starken Einfluss auf die Politik.
• Durch die unabhängige Organisation der Stabsstelle werden verschiedene Fachbereiche aktiv vernetzt und es findet ein kontinuierlicher Austausch statt. So kann die Klimaanpassung in verschiedenen Projekten von Beginn an mitgedacht werden.
• Die Stabsstelle steht außerdem in regelmäßigem Austausch mit dem Bürgermeister (alle 2 Wochen) und kann so effizient und schnell Projekte und Themen angehen.
• Die erhobenen und fortgeschriebenen Daten aus den Analysen schaffen nicht nur einen Mehrwert im Bereich der Klimaanpassung, sondern können auch für andere Bereiche wie bspw. den Klimaschutz und die Stadtplanung genutzt werden.

• Wichtig ist: das Konzept pragmatisch angehen. Wir haben großen Wert darauf gelegt, es so nah an der Realität und dem Alltag zu erstellen wie möglich. Es sollte nicht zu lang und abstrakt sein, sondern auf die relevanten Informationen und Aspekte fokussiert. Nur so lang wie es sein muss und so kurz, wie es sein kann.
• Die verschiedenen Aktivitäten müssen koordiniert erfolgen und auf die wesentlichen lokalen Betroffenheiten ausgerichtet sein.
• Die unter lokaler Beteiligung entwickelten Maßnahmen zielen auf die langfristige Umsetzung des Anpassungsprozesses ab und erfordern daher Strategien zur Verstetigung, Kontrolle und Kommunikation.
• Es essenziell, die lokale Expertise in den gesamten Prozess einzubinden. Nur so können fachliche Inhalte korrekt erfasst und passende Maßnahmen entwickelt werden.
• Eine breite Beteiligung der kommunalen Verwaltung (Verwaltung, Stadtwerke und städtischer Betriebe), Politik und den Bürger*innen fördert die Akzeptanz des Klimaanpassungskonzeptes. Durch den intensiven Austausch kann das Verständnis gefördert und Synergien genutzt werden.