Strombilanzkreismodell etablieren
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- Bitte berücksichtigen: Wir treffen hier nur grobe und allgemeingültige Einstufungen, die von spezifischen Projektergebnissen abweichen können. Wir wollen eine erste Indikation geben. Praxisnäher sind oft die Erfahrungen aus den Beispielen unten.
- Die folgenden Inhalte wurden vom GovShare-Content-Team sorgfältig und mit hohem Recherche-Aufwand für Euch zusammengetragen.
- Bitte berücksichtigen: Wir treffen hier nur grobe und allgemeingültige Einstufungen, die von spezifischen Projektergebnissen abweichen können. Wir wollen eine erste Indikation geben. Praxisnäher sind oft die Erfahrungen aus den Beispielen unten.
- Klimaaktive Kommune 2020, Bundesministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), 2021
- Das Strombilanzkreismodell, LEKA MV, 2023
- Wie ein Landkreis sich selbst mit Strom versorgt, Der Neue Kämmerer, 2023
Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Der Einsatz und Nutzen von regenerativen Energie-Quellen in Kommunen ist momentan oftmals noch mit wirtschaftlichen Einschränkungen verbunden. Zudem können Kommunen, aufgrund der Entfernungen, ihren selbst produzierten Strom meist nur teilweise nutzen und müssen zusätzlich Strom am Markt einkaufen. Gerade bei den deutlich gestiegenen Beschaffungskosten ist dies ein echter Kostenfaktor.
Das Strombilanzkreismodell ist ein innovatives Abrechnungsmodell: überproduzierter Strom aus z.B. Fotovoltaikanlagen, Windrädern und Blockheizkraftwerken wird hierbei ins öffentliche Stromnetz eingespeist und zeitgleich (unter 15 Min.) in anderen kommunalen Liegenschaften, die keine eigene Erzeugungsanlage besitzen, genutzt. Die Stromerzeugung und der zeitgleiche Stromverbrauch in unterschiedlichen kommunalen Liegenschaften wird hierbei bilanziell miteinander verrechnet.
Das lokale Energieversorgungsunternehmen übernimmt im Strombilanzkreismodell die Abrechnungsdienstleistung. Es werden die jährlichen Verbrauchs- und Erzeugungsmengen der Liegenschaften mit sogenannten Q4-Stromzählern erfasst. Dies ermöglicht die Zuweisung und Abrechnung der erzeugten Strommenge. Überschüssiger ins öffentliche Netz eingespeister Rest-Strom wird vergütet.
Das Strombilanzkreismodell ist zukunftsweisend: Das Modell ist übertragbar auf alle Kommunen, die über mehrere Liegenschaften mit Stromerzeugungsanlagen verfügen. Kommunen vermeiden sowohl die zu geringen und teilweise stark schwankenden Einspeisevergütungen als auch den Zukauf teuren Netzstroms.
Mehrwerte für Kommunen – Was bringt’s?
- Das Modell vermeidet / verringert die stark schwankenden Einspeisungsvergütungen für Strom aus erneuerbaren Quellen.
- Die bilanzielle Nutzung des überschüssigen, selbsterzeugten Ökostroms in eigenen Liegenschaften, ist auch nach zugerechneten Zuschlägen und Steuern, eine kostengünstigere Alternative zu den Bezugskosten von Netzstrom. Die Strombezugskosten können damit massiv gesenkt werden.
- In Summe können in Kommunen erhebliche Kosten eingespart und ggf. entsprechend reinvestiert werden, z.Bsp. in den Ausbau weiterer erneuerbarer Energieerzeugungsanlagen.
- Durch das Strombilanzkreismodell ist eine Selbstversorgung des Landkreises mit Strom möglich.
- Der CO₂-Fußabdruck einer Kommune ist deutlich geringer, sofern reiner Ökostrom verbraucht wird.
- Die Nutzung erneuerbarer Energien trägt zur Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von Kommunen bei.
- Das Strombilanzkreismodell unterstützt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Verwaltung. (Siehe auch Maßnahme "Klimaneutrale Verwaltung")
- Das Modell führt zu Multiplikatoreffekten innerhalb einer Kommune: Incentivierung regenerativer Stromerzeugung und steigende Akzeptanz dafür in der Gesellschaft.
Erfolgsfaktoren / Stolpersteine – Wie gelingt die Umsetzung?
- Die verschiedenen Stromerzeugungsanlagen (Photovoltaik/BHKWs/Windräder) und die Stromabnehmer (Schulen u. a. kommunale Einrichtungen) müssen im Bilanzkreis vollständig und eindeutig definiert werden.
- Die Kommunen müssen selbst in Stromerzeugungsanlagen investieren.
- Die Reinvestition von resultierenden Kosteneinsparungen in neue Erneuerbare-Energien-Anlagen unterstützt den langfristigen Erfolg.
- Der Energieversorger benötigt die entsprechende Infrastruktur, um ein Strombilanzkreismodell umzusetzen.
Ausprägungsformen
Kostentreiber
- Anzahl und Entfernung der Liegenschaften