Kurzbeschreibung - Um was geht's genau?
Die Stadt Landau in der Pfalz setzt einen wegweisenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, indem sie ihre Kläranlage zu einer energieautarken Einrichtung ausbaut. Mit Blick auf die rund 49.000 Einwohner wird die Kläranlage nicht nur effizienter, sondern auch komplett selbstversorgend in Bezug auf Energie.
Der Fokus liegt auf der Erneuerung von Pumpen, Gebläsen und Blockheizkraftwerken sowie der Installation von Energiespeichern: Die Dauerlauf-Pumpen wurden auf IE4-Standard umgestellt und mit Frequenzumformern angesteuert, dadurch liegen diese immer im Effizienzpunkt. Die Gebläse wurden auf Turboverdichter umgestellt. 2 BHKW wurden erneuert, der Wirkungsgrad wurde von 30-35 % auf bis zu 40 % erhöht. Es wurden 125 kWp Fotovoltaik installiert. Ausstehend sind noch ein Batterie- und ein Gasspeicher.
Durch diese Maßnahmen wird der Stromverbrauch um mehr als 300.000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt und die eigene Stromproduktion aus Klärgasen und Fotovoltaik auf über 1,4 Millionen Kilowattstunden erhöht. Dadurch kann der Strombedarf der Kläranlage bilanziell über die eigene Erzeugung elektrischer Energie gedeckt werden.
Der Prozess wird durch Fördermittel weiter vorangetrieben. Durch einen Antrag auf Bundes- und Landesfördermittel werden die Investitionen unterstützt, um den Energieverbrauch und den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren. Das Ziel ist ehrgeizig: eine Senkung des Energiebedarfs der Abwasserreinigung um ca. 20 % und eine Steigerung der Eigenstromproduktion um ca. 15 %. Mit einem Investitionsbetrag von 2,6 Mio. € kann die Kläranlage damit CO₂-neutral betrieben werden.