Energie-neutrale Kläranlage mit Klärschlammentwässerung in Mettendorf

In Mettendorf in der Südeifel haben die Südeifelwerke AöR eine Abwasserreinigungsanlage inklusive Schlammentwässerung nach neuestem Stand der Technik gebaut, die zukunftsweisend ist.
Die Gruppenkläranlage ist für 3.500 Einwohnerwerte (EW) ausgelegt, angeschlossen sind 6 Ortsgemeinden (Ortsgemeinden Utscheid, Niederraden, Obergeckler, Niedergeckler, Sinspelt und Mettendorf). Das Klärschlammentwässerungszentrum ist ausgelegt für die Entwässerung von ca. 11.000 m³ Nassschlamm im Jahr und entwässert alle Klärschlämme aus dem Bereich der VG Südeifel (das entspricht 26.300 Einwohnerwerten).
Höhere Anforderungen an die Reinigungsleistung von Kläranlagen führen häufig zu einem Anstieg des Energieverbrauchs, deshalb wurde der energetischen Optimierung besondere Bedeutung beigemessen. Die Kläranlage nutzt das sogenannte BIOCOS-Verfahren: Das System ermöglicht eine flexible Beckenaufteilung mit einer leistungsfähigen und gleichzeitig energieeffizienten Betriebsweise. Die neue Verfahrenstechnik der Kläranlage bewirkt eine Abnahme des Nährstoffeintrages in die Enz und leistet dadurch einen Beitrag zur Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie.
Durch die energieeffiziente Betriebsweise der Kläranlage und die Stromerzeugung mittels Photovoltaikmodulen wird mehr Strom erzeugt, als die Anlage verbraucht.
Das Land Rheinland-Pfalz hat die förderfähigen Kosten des Kläranlagenneubaus einschließlich des zugehörigen Pumpwerkes und der zentralen Klärschlammentwässerung in Höhe von ca. 10 Millionen Euro in Gänze gefördert.

• Der energieeffiziente Betrieb der Kläranlage reduziert den Energieverbrauch.
• Neueste Verfahrenstechnik führt zu maximaler Reinigungsleistung und damit zu vermindertem Nährstoffgehalt im gereinigten Wasser.
• Die Stromerzeugung durch Photovoltaikmodule übersteigt den Energiebedarf der Kläranlage, damit ist die Kläranlage energieautark.
• Es erfolgt eine Stromrückversorgung aus der PV-Anlage für das Pumpwerk und das angrenzende Regenüberlaufbecken.

• Wichtig ist im Vorfeld die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit der PV-Anlage zu prüfen. Stichwort: Kläranlage ist privilegiertes Vorhaben laut BauGB, PV-Anlage ist nur dann privilegiert, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe der Kläranlage befindet und überwiegend der Stromversorgung der Kläranlage dient.